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Roger Köppel in der "Arena". © SRF

Roger Köppel – ein Mann, ein Weltbild

Hanspeter Guggenbühl /  Der «Weltwoche-Chef schreibt in seinen Editorials über vieles. Zwei Sätze über Sex – und eine Folgerung.

«Männer, die beruflich Karriere machen, werden sexuell attraktiver. Frauen, die im Beruf aufsteigen, werden sexuell weniger attraktiv.»

Was ist aus diesen beiden Sätzen der oben abgebildeten Person zu schliessen? Richtig, dieser Mann kann keine Karriere gemacht haben.


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12 Meinungen

  • am 14.10.2013 um 21:39 Uhr
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    Ernsthaft jetzt?!? Dieser Beitrag unterbietet sogar den kleinen Rest an Kellerniveau, welches man mit viel Goodwill Blick & Co. noch zugestehen mag. «Si tacuisses …» gilt in diesem Fall nicht nur für Roger Köppel, sondern auch für Sie, Herr Guggenbühl!

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 15.10.2013 um 11:52 Uhr
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    "Kellerniveau» wäre das Niveau von Gottfried Keller. Dieses wird von heute Schreibenden selten erreicht. Der Satz von Köppel ist nicht wissenschaftlich, sondern hat etwa das Niveau von Ester Vilar oder andererseits Alice Schwarzer, die sich auch regelmässig in solchen Verallgemeinerungen über das eigene und das andere Geschlecht ergehen. Schwarzer darf sich sogar über das Wegschneiden des Penis bei einem brutalen Ehemann freuen. So was lässt man bei Feministinnen und Frauen generell durch, weil man ihnen a) Geist und b) mildernde Umstände zubilligt, wohingegen entsprechendes Geschwätz von Männern dann schon eher geahndet wird, zumal wenn einer einen Feindbildgenerierungskoeffizienten etwa in der Grössenordnung von Roger Köppel und Frank A. Meyer vorweisen kann.

    Leider habe ich mich auch mal auf dem Niveau von Köppel oder Schwarzer geäussert, in Genderfragen, leider am Antifeminismus-Kongress in Winterthur als Ersatzredner für die verhinderte Vilar, wurde nach 24 Jahren mit ausgebuchten Lehrerfortbildungskursen dann ab sofort als Frauenfeind nicht mehr weiterbeschäftigt, zumal die öffentliche Richtigstellung falsch zitierter Aussagen zu spät erfolgte und man aus Prestigegründen nicht mehr zurückrudern konnte.

    Männerfragen wären bei «infosperber» wohl ein gutes Thema, aber weder durch Köppel noch Guggenbühl, die auf diesem Gebiet keinen ausreichenden publizistischen Leistungsausweis haben, zu erbringen, sondern allenfalls durch Markus Theunert, der aus Gründen der Genderdiktatur bei weitem zu gut war als Männerbeauftragter für das Zürcher Gleichstellungsbüro. Auch er sprach, übrigens sehr männerselbstkritisch, am Winterthurer Antifeminismuskongress von 2011.

  • am 15.10.2013 um 16:15 Uhr
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    Danke, Hanspeter Guggenbühl. jetzt bin ich dank dir doch noch zum Lachen gekommen, am heutigen tristen Nachmittag.

  • am 16.10.2013 um 11:22 Uhr
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    Aber, aber, Herr Guggenbühl!
    Man kann von Roger Köppel halten, was man will. Immerhin, wagt er seinen Kopf aus der klebrigen Mediensuppe rauszuhalten und seine Meinung zu sagen. Wie wärs mit Ihnen? Dürfte ich ein Bildchen von Ihnen sehen…?

  • am 16.10.2013 um 12:50 Uhr
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    ….wenn Schwätzer von ihrem eigenen Geschwätz eingeholt werden, kann das nicht schaden. Dazu sind auch mal Kürzest-Kommentare wie dieser von Hanspeter Guggenbühl zulässig. Manchmal reichen eben zwei Sätze zu Enttarnung des Biedersinns.

  • am 16.10.2013 um 14:26 Uhr
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    Die einfachste Methode Schwätzer zu bestrafen wäre sie einfach zu negieren. Das Problem scheint mir das die Presse dann nichts mehr zu schrteiben hätte.

  • am 19.10.2013 um 14:12 Uhr
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    Der Kern der Sache: Roger Köppel formuliert zwei Sätze, die nicht von ihm stammen. Die Logik fehlt, die Plausibilität ebenso. Wem er gefallen will, ist mir schleierhaft. Vielleicht soll sein Editorial in der «Weltwoche» 40/2013, in dem diese Sätze enthalten sind, eine träumerische, weltbildnerische Ode oder eine platte Plattitüde sein. Selbst wenn sich Köppel auf den australischen Philosophen Peter Singer beruft, wird die Plausibilität nicht besser.

    Es kommt aber noch kerniger, was Köppel im Editorial schreibt: «Es folgt eine unangenehme Wahrheit. Wer sie nicht hören will, sollte nicht weiterlesen: Männer, die beruflich Karriere machen, werden sexuell attraktiver. Frauen, die im Beruf aufsteigen, werden sexuell weniger attraktiv. Das schreibt der Philosoph Peter Singer. Er hat recht.» Köppel stellt erstens Peter Singers Thesen als Wahrheit dar, und zweitens gibt er Singer recht. Thesen haben nichts mit Wahrheit zu tun. Dies Zitat zeigt, wie sich Roger Köppel sein Weltbild strickt.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 19.10.2013 um 14:51 Uhr
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    Der von Köppel zitierte Singer ist garantiert umstrittener als der ihn Zitierende, übertrifft denselben als Tabubrecher bei weitem, wobei Singer allerdings bei Referaten, etwa in der Bundesrepublik und anderswo, im Gegensatz zum willkommenen Köppel wiederholt bei Einladungen wieder ausgeladen wurde. Ich selber durfte 2008 eine Singer-These zur Früheuthanasie von Missgeburten, die bewusst als umstrittene These markiert war, nicht als eines von fünf Maturaufsatzthemen vorschlagen, es gebe absolute Grenzen des Diskutierbaren, die nicht überschritten werden dürften, hiess es bei der kantonalen Qualitätsprüfung. Das ist zwar nicht meine Meinung, den Diskurs betreffend, sogar Antifeministinnen wie E. Vilar sollten zugelassen sein. Aber es bleibt wohl dabei, dass der Begriff «Philosoph» für Singer zu weit hergeholt ist, dass er der Nazikeule auch nur entgeht, weil er jüdischer Herkunft ist, und dass man diesen Sophisten vom Dienst überschätzt, da würde ich den von mir in einem anderen Blog kritisierten Hans Küng klar in eine humanitär weit höhere Liga einordnen.

    Köppel war, wie Martin Meyer, immerhin Schüler von Hermann Lübbe, ist also weltbildtheoretisch wohl kaum von Singer vorbestimmt, wiewohl dieser für provokative Diskussionen, selbst für Maturanden und Maturandinnen, immer ein paar Thesen abwirft.

    PS. Dass Singer, der Befürworter der Einschläferung sogenannter Missgeburten innerhalb von 10 bis 30 Tagen nach der Geburt, zugleich bei seinen Anhängern als Pionier der Tierrechte gerühmt wird, erinnert mich an einen vergleichsweise brillant formulierten Essay über Tierschutz aus dem Jahre 1934, bei gleichzeitiger Befürwortung rassischer Auslese. Verfasser: Der damalige Reichstagspräsident und Minister ohne Portefeuille Hermann Göring.

  • am 19.10.2013 um 15:55 Uhr
    Permalink

    @Pirmin Meier
    Aber dann frage ich mich, warum Roger Köppel auf den umstrittenen Peter Singer zurückgreift. Diese Frage müsste jedoch Köppel beantworten.

  • Portrait_Pirmin_Meier
    am 19.10.2013 um 17:59 Uhr
    Permalink

    @Uwe Pawlowski. In der soeben erschienenen Biographie «Steinegger – Eine Annäherung» (NZZ pro libro, 2013) schrieb der Publizist, Tages-Anzeiger-Magazin-Autor und Schriftsteller Erwin Koch, das Prinzip der Weltwoche sei es «zu loben, was andere verdammen, und zu verdammen, was andere loben", was Koch als «Bubentrickli» kritisierte. Dabei gibt es noch immer andere Beiträge, beispielsweise in der neuesten Nummer vom derzeit bedeutendsten Übersetzer antiker Texte, Kurt Steinmann, über die Hintergründe der gegenwärtigen Griechenlandkrise aus der Sicht von Texten aus der Antike: das ist, vergleichbar mit Glanznummern früherer Jahrzehnte, wieder mal von-Salis- oder Dürrenmatt- oder von-Matt-Niveau; mit dem hier von einigen kritisierten Gender-Geschwätz nicht zu verwechseln.

  • am 21.10.2013 um 03:33 Uhr
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    Roger Köppel bewegt, nicht zuletzt in den Schweizer Foren, einige tausend Daumen. Nach oben und nach unten. In ihm den Bescheidwisser und Auskenner zu sehen, mag für die einen richtg, für die anderen grundfalsch sein. Auf jeden Fall animiert er beide Seiten zum Denken. Zum Selberdenken. Und das hat bisher noch niemandem nachhaltig geschadet. Man sollte nicht dauernd in jedem Nichtmainstream-Journalisten einen politischen Brunnenvergifter sehen wollen; damit wäre endlich der Grundstein für eine unaufgeregte und sachliche Diskussion gelegt. Da hör ich mich doch fragen; ist eine sachliche Diskussion denn überhaupt gewollt?
    Das Wissen einiger Journalisten scheint von keiner Sachkenntnis getrübt. Ihre sinnesfreien Äusserungen dienen lediglich dazu, Auflagen, Klicks oder eben Einschaltquoten zu generieren. Die Medien als Medium, sozusagen. Selbst hier auf infosperber lösen zwei schlecht zitierte Sätze mittlerweile elf Meinungen aus. Hat etwa H.P. Guggenbühl sein Ziel damit bereits erreicht? Ich wünsche mir mehr Fleisch am Knochen. Nicht Dreck am Stecken. Mehr Inhalt, weniger billige Polemik. Gute Polemik jederzeit. Das bedingt aber, dass scharf nachgedacht wird. Nicht die Anzahl Schenkelklopfer sollen das Mass der Dinge sein, sondern die Momente des Innehaltens, Reflektierens und Diskutierens. Die Welt dreht sich auch in tausend Jahren noch. Wäre nett, wenn wir bis dann wenigstens die Gesprächskultur weiterentwickeln würden. Alles redet von Kommunikation, keiner hört mehr zu. Das scheint eine Eigenschaft unseres Desinformationszeitalters zu sein.
    Ich persönlich finde Roger Köppel ganz gut. Auch wenn er den Bogen manchmal überspannt; seine Grundhaltung hat Charakter und polarisiert ohne zu verletzen. Und so etwas gab es bis anhin, meines Wissens, in der Schweiz noch nicht.

  • am 21.10.2013 um 11:26 Uhr
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    @Renato Stiefenhofer
    Sie haben recht, man kann für Roger Köppel den Daumen hoch- oder runterhalten. Doch Meinungskriege, die dadurch entstehen, bringen nichts. Entscheidend sind die Argumente. Darum habe ich ja – mit Minimalaufwand – Köppels Editorial gelesen, weil ich sonst nie auf die Idee gekommen wäre, dass er Peter Singer zitiert. Wer sagt denn, darum meine Kritik, dass Peter Singer die Wahrheit sagt und Recht hat, was aber Köppel im Editorial so «verkauft»? Kritik gilt auch Hanspeter Guggenbühl, der unvollständig zitiert. Darum hat Guggenbühl jedenfalls bei mir sein Ziel nicht erreicht. Qualitätsjournalismus: Wohl kaum! Von Qualitätsjournalisten wünschte ich mir mehr Transparenz bezüglich der Quellen. Aber das wäre ein anderes Thema.

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