Affe_Versuchstier_Front

Affen wurden unnötig gequält und sogar gegen Wände geschlagen. © SOKO Tierschutz

Erschütternde Aufnahmen aus Tierversuchslabor dank Undercover

Red. /  Auftraggeber war auch eine Schweizer Pharmafirma. Weder sie noch staatliche Aufsichtsbehörden wollen Missstände bemerkt haben.

Ort der Medikamententests an Tieren ist das Versuchslabor LPT in der Nähe von Hamburg. Das Familienunternehmen ist eine der grössten Tierversuchsanstalten in Deutschland. Auftraggeber sind Pharmafirmen aus der ganzen Welt, auch die Schweizer Biotechfirma Inthera Bioscience in Wädenswil.

Weder Pharmafirmen noch das zuständige Veterinäramt im Landkreis Harburg bei Hamburg hatten dem Labor unangemeldete Besuche gemacht, um die Tierversuche zu kontrollieren. Eigentlich hätten beide alarmiert sein müssen, denn das Versuchslabor LPT hatten weder dem örtlichen Bürgermeister noch Politikern geschweige denn Medien den Zutritt zu den verschiedenen Anlagen gewährt. Nur dank einem eingeschmuggelten Tierschützer des «Soko Tierschutz», der sich von Januar bis März 2019 als Tierpfleger anstellen liess und heimlich Videoaufnahmen machte, kamen die tierquälerischen Praktiken des Labors ans Licht der Öffentlichkeit. «Soko Tierschutz» fordert für die LPT-Verantwortlichen Gefängnisstrafen. Der Leiter des Veterinäramts im Landkreis Harburg räumt nach Visionierung der Aufnahmen ein, dass Affen nicht vorschriftsgemäss gehalten wurden und wahrscheinlich weitere Rechtsverstösse vorliegen. Das Labor LPT macht geltend, es sei bisher noch nie beanstandet worden.
Einen Teil der Aufnahmen strahlten die SRF-Sendung «Kassensturz» und die ARD-Sendung «Fakt» am 15. Oktober aus.
Hier Ausschnitte in der Länge von gut fünf Minuten:

Weiterführende Informationen


Themenbezogene Interessenbindung der Autorin/des Autors

Keine

Zum Infosperber-Dossier:

Pillen

Die Politik der Pharmakonzerne

Sie gehören zu den mächtigsten Konzernen der Welt und haben einen grossen Einfluss auf die Gesundheitspolitik.

War dieser Artikel nützlich?
Ja:
Nein:


Infosperber gibt es nur dank unbezahlter Arbeit und Spenden.
Spenden kann man bei den Steuern in Abzug bringen.

Direkt mit Twint oder Bank-App



Spenden


Die Redaktion schliesst den Meinungsaustausch automatisch nach drei Tagen oder hat ihn für diesen Artikel gar nicht ermöglicht.

3 Meinungen

  • am 18.10.2019 um 17:06 Uhr
    Permalink

    Beim Anschauen dachte ich: Was stimmt eigentlich mit dem Menschen nicht?

    Es ist nicht so, dass dies das erste Video dieser Art ist. Wir können eine Zeitung von vor 50, 20 oder 5 Jahren lesen, die Nachrichten sind zwar nicht aktuell, aber eigentlich dieselben wie die heutigen. Die Schreckensmeldungen und die Kritik am Handeln von Regierungen und Institutionen sind mit heute 1:1 deckungsgleich. Wie lange dauert es wohl noch, bis den zahlreichen Realitätsverweigerern bewusst wird, dass der Kapitalismus nicht zu reformieren ist und wir mit diesen Systemzwängen nie eine gerechte Welt erschaffen?

    Eigentlich ist es eine sehr rationale Frage: Welche Möglichkeit ist wahrscheinlicher?

    1. Überwindung des Kapitalismus und Systemwandel in eine egalitäre, naturfreundliche Gesellschaftsform

    oder

    2. Den Kapitalismus reformieren in ein einigermassen egalitäres und naturfreundliches Konstrukt

    Punkt 1 ist sehr unwahrscheinlich, Punkt 2 ist komplett ausgeschlossen. Ich setze mich lieber für die wahrscheinlichere Variante ein.

    Ich würde es begrüssen und fände es sinnvoll, wenn der IS sich mehr mit alternativen Gesellschaftsformen beschäftigen würde. Die Diskussion, wie wir das Morgen gestalten, muss in einer demokratischen Form geschehen und ist schon längst überfällig. Die Mainstreammedien werden diese Diskussion nicht, oder in keiner qualitativ wertvollen Weise, führen.

  • am 20.10.2019 um 13:24 Uhr
    Permalink

    Es ist für mich immer wieder erschreckend zu sehen, zu was Menschen fähig sind. Müssen wir uns nicht schämen, zu dieser Spezies zu gehören! Ich kenne kein Tier, dass bewusst andere auf so brutale Art quält.
    Unseren Mitgeschöpfen wird häufig Empfindungsfähigkeit und Gefühle wie Angst oder Freude abgesprochen. In diesen Aufnahmen können es alle deutlich sehen, wie die Angst oder Resignation aus den Augen spricht.
    Ich hoffe sehr, dass wir endlich begreifen: Auch wir sind schlussendlich nichts anderes als Säugetiere.

  • am 27.10.2019 um 13:47 Uhr
    Permalink

    Horror: Wie kann ein Mensch so tief sinken, dass er jede Art von Mitgefühl verliert, nur um ein paar Euro zu verdienen. Wie können Manager und M A einer solchen Firma abends noch in den Spiegel schauen ohne erbrechen zu müssen? Der Mensch ohne Gottes Gebote wird automatisch zum Dämonen. Was diese erwartet ist die absolute Gottesferne, also die nie endende Hölle. Wann beginnen wir endlich umzudenken, damit solche satanistischen Experimente überflüssig werden? Es liegt an jedem Einzelnen, auf Produkte zu verzichten, die an wehrlosen Tieren getestet werden müssen! Wie gedankenlos diese Menschheit in ihrem Luxusdoch geworden ist. Was am Ende bleiben wird ist ewig: Herrlichkeit oder Finsternis…

Comments are closed.

Ihre Meinung

Lade Eingabefeld...